»»» go to hoppsala.de
»»» go HOME
»»» Copyright
»»» Impressum








Münster-Impressionen: Vom Museum ins Wohnzimmer - Historische Fotos aus Ausstellung wurden verkauft

Großer Ansturm auf alte fotografische Schätze: Die Ausstellung "Münster früher, danach, heute" im Stadtmuseum ging am späten Sonntagnachmittag zu Ende. Vom 8. Oktober 1996 bis 2. Februar 1997 konnte die Stadt Münster und ihr Schicksal auf Fotos der vergangenen 100 Jahre besichtigt werden. Um Punkt 17. 30 Uhr wurde der Startschuss gegeben, denn Münster-Liebhaber bekamen die Gelegenheit, die alten Fotografien käuflich zu erwerben. Da keine Vorbestellungen möglich waren, herrschte ein großes Tohuwabohu. So mancher hat bei seinem Besuch in den vergangenen Wochen die Vorliebe für ein historisches Foto entdeckt und schließlich wollte jeder sein Lieblingsstück ergattern. "Ich habe glücklicherweise noch rechtzeitig von dem Verkauf erfahren", äußert sich der Urmünsteraner Ulrich Plettendorf. Sein erworbenes Bild zeigt den "Kleinen Kiepenkerl", der damals noch "Wielers" hieß. "Unsere Lieblinsgkneipe", so Plettenberg. Und diejenigen, die nicht ganz so schnell waren, hatten noch Chance, Bilder nachzubestellen.
Wer die Innenstadt von Münster im Jahr 1945 nicht selbst gesehen hat, wird sich kaum vorstellen können, dass das Zentrum zu über 90 Prozent zerstört war. Im Mittelpunkt der Ausstellung standen deshalb Fotografien der Innenstadt von Münster, die mit jedem Luftangriff wachsende Zerstörung bis zum Einmarsch der Alliierten am 2. April dokumentierten. Ihnen wurden zahlreiche Aufnahmen derselben Straßen und Plätze aus der Vorkriegszeit und Gegenwart gegenübergestellt. Der direkte Vergleich gab einen guten Überblick über die Veränderungen im münsterischen Stadtbild in den vergangenen 100 Jahren.
Die Fotografen Viktor Jack und Clemens Hülsbusch schufen zwei umfangreiche Fotodokumentationen der Kriegszerstörungen in den Jahren von 1940 bis 1995, die das Kernstück der außergewöhnlich erfolgreichen Ausstellung bildeten. Eine Verlängerung ist aus organisatorischen Gründen nicht möglich, aber bei dem einen oder anderen hängt jetzt ein Prunkstück an der Wohnzimmerwand.

Westfälische Nachrichten, 4. Februar 1997

Seitenanfang