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Integration auf die Bühne gebracht - Gruppe "Sycorax" im Pumpenhaus

"Fürchte dich nicht; die Insel ist voll Tönen, Klängen und süßen Weisen, die erfreuen und keinen Schaden tun...". Shakespeares letztes Stück, "Der Sturm", ist die erste Aufführung der Gruppe Sycorax, die seit Februar 1996 besteht und ein integratives Projekt ist, an dem psychiatrisierte Menschen, Laien und professionelle Künstler gemeinsam Theater machen.
Prospero, Herrscher einer Insel, die nicht von dieser Welt ist, schafft Illusionen und zaubert Figuren. Mit Hilfe der Zauberkraft des Luftgeistes Ariel schafft Prospero es, seine Absicht zu verwirklichen: die Rache an der Welt und die Machtgewinnung über ihm zugefügtes Leid durch Inszenierung eigener Dramen. Alles beginnt mit einem Sturm: Durch ihn bevölkert Prospero seine Insel mit einer Gesellschaft, die eigentlich auf der Heimreise von einer Hochzeit ist. Das Schauspiel des Herrschers kann beginnen; Wirklichkeit und Illusion sind nun nicht mehr voneinander zu unterscheiden.
Die spärlich ausgestattete Bühne lässt den Spielenden viel Bewegungsfreiheit. Durch den Einklang der körperlichen Ausdrucks- und Darstellungsformen der Schauspieler mit der Musik wirkt das Stück trotz der "stürmischen Hektik" außerordentlich harmonisch.
Die Zuschauer wurden bei der Premiere am Sonntag in eine andere Welt entführt, eine Welt, die man einfach genießen musste. Die grenzenlose Begeisterung des Publikums im ausverkauften Pumpenhaus belohnte die neunmonatige Arbeit der Gruppe unter Leitung von Paula Artkamp.

Westfälische Nachrichten, 12. November 1996

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