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Comeback aus Bierlaune - Shocking Truth schafften nach Wiedergründung furiosen Start

1989 fing alles an: In einem kleinen Proberaum am Bahnhof gründeten Sänger Rolf, Schlagzeuger Jörg und Gitarrist Andi die Shocking Truth. Aber irgendwie sollte es wohl nicht sein, die Jungs verloren sich aus den Augen und um die Band war es eine ganze Weile recht still in Münster. Durch Zufall trafen sich Andi und Jörg 1992 auf einer Grillparty wieder. Mit vollem Magen und in Bierlaune weinten sie den großen Tagen der Shocking Truth nach. Beim Hören alter Demos und nostalgischem Gerede über alte Zeiten kam der grandiose Gedanke auf, doch ein Comeback zu starten. Die Shocking Truth tauchten wieder aus der Versenkung auf und sie sollten sich sogar noch vergrößern, denn die alte Besetzung war auf der Suche nach einem weiteren Gitaristen und einem Bassisten. Doch so einfach schien dieses Vorhaben nicht zu sein. "Ich kann mich gar nicht mehr an die Namen aller Bandmitglieder bis 1994 erinnern", grübelt Andi. Aber dass ein Bassist wegen eines Hörsturzes aufhören musste, fiel ihm dann doch noch ein. Es sollte ganze zwei Jahre dauern, bis die Shocking Truth endlich vollständig waren. Gitarrist Kai und Bassist Henne waren von der lockeren Atmosphäre so begeistert, dass sie blieben - bis heute.
Dass die Jungs das Ganze nicht so verbissen sehen und Spaß an der Sache haben, spürt man bei ihren Gigs. Auch bei ihrem letzten Auftritt im ausverkauften Kanapee ging wieder die Post ab: Rund 80 Fans feierten den "sinnbefreiten Party Rythm ´n blues" (Zitat Andi) der Shocking Truth, die sich am Ende des Spektakels noch eine Unterhosenschlacht mit dem Publikum lieferten.
"Wir hatten in letzter Zeit unsere ersten stressfreien Auftritte", meint Henne nach dem gelungenen Act im Kanapee und erinnert sich mit Schrecken an einen verschneiten Tag im Januar 1995. "Fünf Stunden im Bandbulli für die Strecke vom Proberaum bis zum Paul Gerhard Haus, wo wir einen Gig hatten -schrecklich". Auch das Triptychon ist bei den Shocking Truth nicht gerade in bester Erinnerung. Wer erst einen Tag vor dem Auftritt mit der Plakatierung beginnt, darf sich nicht darüber wundern, dass außer eingefleischten Fans keiner von dem Event erfährt. Aus lauter Frust sah Sänger Rolf an diesem Abend zu tief ins Glas und fiel zum krönenden Abschluss mit rund 8 Promille Alk im Blut von der Bühne. Fazit: Chaos ist bei den Shocking Truth an der Tagesordnung - wenig erstaunlich, dass jeder der Musiker mindestens zehnmal das sinkende Schiff verlassen wollte, allerdings höchstens für zehn Minuten, dann sind sie wieder ein Herz und eine Seele. Für das neue Jahr haben sich die Fünf viel vorgenommen: Jeden Monat einen Auftritt und Ende 1997 gibt es vielleicht eine CD, auf der entweder die schlechtesten Proberaumsprüche oder gar einige musikalische Highlights der Shocking Truth zu hören sind. Wir dürfen uns freuen!

Westfälische Nachrichten, 1. Februar 1997

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