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Liegerad: mehr als nur ein Hobby - Aus Leidenschaft wurde Beruf

Sie sind seit vielen Jahren auf dem Markt und immer noch Exoten: Liegeräder. Der Diplom-Biologe Andreas Fortmeier hat das originelle Bike erstmals 1982 auf einer USA-Reise gesichtet. "Da ich seit eher leidenschaftlicher Radsportler bin, hat mich dieses Gefährt gleich neugierig gemacht", erzählt Fortmeier. Es war wohl Liebe auf den ersten Blick, denn kaum war er wieder in Deutschland angekommen, hat er sich schleunigst ein Liegerad angeschafft. Aber damit nicht genug: aus der Leidenschaft sollte Beruf werden. Noch im selben Jahr hatten Andreas und zwei seiner Freunde die Idee, doch selbst solche Räder zu bauen. Gesagt, getan. Die Freunde mieteten sich eine Werkstatt an, in der sie ungestört an alten Rädern basteln konnten. Nach ein paar Jahren waren die Hobbyradfahrer auf dem Gebiet der Liegeräder so firm, dass sie sich entschlossen, die Sache professionell durchzuziehen und mit dem einstigen Hobby ihre Brötchen zu verdienen.
Mittlerweile bietet Andreas Firma "Radius" drei verschiedenen Modelle an: den Allrounder "Red Pepper", das sportliche "Hornet" und das Reiserad "Viper". "Wir haben alle Modelle selbst entworfen", betont Andreas mit stolz. Aber Individualität und Kreativität reichen nicht immer aus, um ein Produkt zum "Renner" auf dem Markt werden zu lassen, denn trotz mangelnder Konkurrenz weit und breit ist das Geschäft mit dem originellen Zweirad ein hartes Brot. "Wenn da nicht die Lust an der Freud´ wäre, hätte ich meinen Job schon längst an den Nagel gehängt", meint Quereinsteiger Jochen.
"Viele Leute genieren sich, auf so einem Rad zu fahren", schätzt Andreas die Lage ein. "Außerdem erscheint dem Laien die Fahrtechnik kompliziert unbequem zu sein, was natürlich nur Vorurteile sind." Man braucht nur ein wenig Mut: "Viele Kunden lassen sich über eine halbe Stunde Zeit, bis sie sich endlich einmal eine Probefahrt zutrauen", meint Peter, "aber dann wollen sie überhaupt nicht mehr aufhören."
Dieses kann Steffi nur bestätigen. Die Studentin ist durch einen Freund an das Liegeradfahren gekommen. "Zuerst hatte ich etwas Muffel, es auszuprobieren", gesteht sie, "aber nachdem ich den Dreh raushatte, sah mein Freund sein Rad immer seltener." Jetzt besitzt Steffi ihr eigenes "Hornet", mit dem sie sogar schon durch Dänemark getourt ist. "Normalerweise stehe ich gar nicht Radreisen, aber das Liegerad ist viel bequemer als die normale Leeze und außerdem viel schneller", so Steffi, die auf ihrer Reise die Hand ständig zum Gruß erheben musste. "Das Dänemark ein fahrradfreundliches Land ist, wussten wir", so die 25-jährige, "aber wir wurden wirklich von Hinz und Kunz gegrüßt und das war schon etwas merkwürdig. Irgendwann haben wir dann einem anderen Radler unser Leid geklagt, doch der guckte uns nur irritiert an, denn er wurde von den Einheimischen kaum beachtet."

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